… waren wir am Wochenende!
Nach umfangreichen Vorbereitungen, die ein Haushalt mit größeren Tieren nunmal erfordert, konnten wir endlich mit planmäßig-halbstündiger Verspätung gen Süden starten.
Allerdings fanden die gravierenden Vorbereitungen bereits am Tag vorher statt. Nämlich der „Almabtrieb“ unserer 7 Schafsdamen.
Der Sommer auf recht weitläufigen Koppeln hatte die Guten ein wenig unserem menschlich-regulierenden Einfluß entwöhnt.
Über Leckerlies klappt es dann meistens doch, die wilde Hammelherde in ihren Umzugswagen hineinzulocken. Jedenfalls die meisten von ihnen.
Das heißt, unsere Schafszicke namens „Glatze“ machte wieder ihre üblichen Sperenzchen. Sie reitet dann mit hochgerecktem Hals und unnahbar arrogantem Schulterblick ihre „Hoheschule-Nummer“ mit possierlichem Zwischendurchaufstampfen mit allen Füßchen gleichzeitig.
Kann man ein Schaf unsympathisch finden ????
Man kann!
Und da spreche ich nicht nur für mich!
Das Biest ist ein rotes Tuch für die ganze Familie!
Geschlagene 45 Minuten dauerte das Schauspiel auf der Koppel, das zum Glück und aufgrund diesig-ekligen Wetters keine Zuschauer hatte.
Dann mit unerhörtem Mut und dem Bauch voller Aggression hechtete sich mein männlicher Beschützer auf das - zugegebenermaßen flinke - Pelztier und bekam es, bäuchlings in der Schafkacke landend, gerade noch am zierlichen rechten Hinterfuß zu fassen.
Erbostes Treten nach dem am Boden liegenden Angreifer, war die voraussehbare Reaktion der ihrer Bewegungsfreiheit beraubten Schafsdame.
Nur mit vereinten Kräften - ich ins Rückenfell gekrallt und er, die männliche Führungshand an der rechten hinteren Ecke des Schafes - konnten wir die Widerspenstige in Richtung Umzugswagen dirigieren.
Mittlerweile waren im Schafswagen die Leckerlies aufgeknabbert.
Neugierig wie Mädels nun mal sind, wollten die anderen im Wagen auf keinen Fall das aufregende Geschehen draußen auf der Koppel verpassen und kamen nachschauen, allen voran Mandy und Brillie … hops, hops, hops, alle wieder draußen.
… also alles von Vorne, nur daß diesmal die Zickige bereits im Wagen stand, zusammen mit meinem Herrn der Schafe.
Zum Glück sind all unsere anderen Schafsdamen empfänglich für schmeichlerische Lockrufe, so daß wir dann doch noch die Klappe hinter den Schafspopos schließen und die ganze Fracht im trockenen und gemütlichen Stall einquartieren konnten.
Und dann am Freitag flogen wir aus. Und wir flogen ein, ins Nest der Meise - der Wollmeise in Pfaffenhofen.
Dort war es noch viel schöner und netter, als wir es uns vorgestellt hatten. So quasi ein Wollwunderland für Stricker/innen.
Jaaaaa, irgendwann konnte ich mich sogar zu ein paar Entscheidungen durchringen – Kaufentscheidungen meine ich.
Das war gar nicht so einfach! Noch nachts im Bett hatte ich bunte Wollstränge vor Augen und ich hätte niemandem sagen können, was ich eigentlich gekauft habe, denn eigentlich hätte ich gerne noch viel mehr mitnehmen mögen …
... und in natura sind die Stränge natürlich noch viiiel schöner, bunter leuchtender ... und NEIN, es ist nicht alles für mich, einige davon verlassen mich wieder!
eine wunderschöne erste Adventswoche wünscht euch maryana