Overblog
Edit post Folge diesem Blog Administration + Create my blog

Über Diesen Blog

  • : Blog von maryana
  • : alles, was mit Wolle und Farben zu tun hat - Spinnen, Stricken, Weben und noch so manches andere
  • Kontakt

Profil

  • maryana
  • spinnerte & bestrickende Mama, Oma, Ehefrau
  • spinnerte & bestrickende Mama, Oma, Ehefrau

Links

24. Januar 2011 1 24 /01 /Januar /2011 23:35

Seit fast 3 Wochen ist unsere Schafdame „Brillie“ überfällig mit ihrem diesjährigen Lamm. Sie wird dicker und dicker, laut Schäfer hätte sie schon Anfang Januar entbinden sollen, aber jeden Morgen, den wir in ihre Box schauen, werden wir auf´s Neue enttäuscht.

Gestern vormittag, so gegen 11 Uhr ein Telefonanruf von unserem Schwiegersohn: „Wenn ihr bei der Geburt des ersten Lämmchens in diesem Jahr dabei sein wollt, dann kommt.“

Also auf in den Stall!

Ungewöhnliche Zeit, bisher haben all unsere Lämmer des Nachts das Licht der Welt erblickt.

Und es war gar nicht Brillie, die da auspacken wollte, sondern Locke.

Nur leider ging es mit der Geburt so gar nicht voran. Eigentlich sollte nach einer Stunde das Lämmchen da sein. Was länger dauert, kann gefährlich für Mutter und Kind sein.

Unsere Tierärztin war nicht erreichbar, also haben wir unseren „alten“, pensionierten Tierarzt angerufen.

Seine Auskunft: „Das schafft ihr schon alleine! Einfach reingreifen, um das Lamm herum und rausziehen“

HÄÄÄÄÄÄ ???????

 

Okay, dem Tier mußte geholfen werden. Mit vereinten Kräften von Papa, Mama(ich) und großer Tochter  sowie unter Einsichtnahme ins Lehrbuch und mit Hilfe eines kräftigen Strickes machten wir uns ans Werk.

Eine Schlinge um die kleinen Hufe, den Geburtsweg vorsichtig etwas geweitet, so sollte es gehen. Allerdings brauchten wir wirklich Männerkraft, wir Mädels haben es nicht geschafft, das Lämmchen rauszuziehen.

Aber dann war es da. Ein wunderhübsches kleines Schafmädchen. Die Mama benahm sich auch ganz vorbildlich und hat es nach allen Regeln einer Schafsgeburt saubergeschleckt .

Mit stolzgeschwellter Brust verließen wir den Schauplatz ääääh, den Stall!

 

Am Nachmittag, gerade hatten wir das Vormittagserlebnis verarbeitet, ein Anruf vom Schwiegersohn (er mag sich sowas wie eine Schafsgeburt nicht antun, obwohl sein eigener Sohn am Heiligabend unter dem Weihnachtsbaum im Wohnzimmer zur Welt kam!):“es werden Geburtshelfer gebraucht“.

Okay, so langsam kriegen wir ja Routine!

Das Gleiche wie am Morgen, nur bei einer anderen Schwangeren.

Auch hier wollte und wollte der Kopf nicht durchpassen.

Beängstigend, wie menschlich das Stöhnen eines Schafes beim Gebären klingt.

Na, diesmal wußten wir, wie es geht und kamen auch zu zweit zurecht.

Etwas zögerlich war die Mama beim Abschlecken, aber ansonsten schien alles in Ordnung zu sein mit ihr und dem kleinen Böckchen.

Tom, und sein Freund Ben, die im Hof gespielt hatten, schauten sich das kleine Wunder natürlich auch an.

Tom (6) wußte auch schon, daß das Schleimige, was dem Schaf hinten heraushing die Reste von der Fruchtblase sind.

Ben wollte aber ganz genau wissen, warum das Schaf sein Lämmchen so abschleckt und ob das beim Menschen auch so gemacht wird.

Offensichtlich hat ihn das ziemlich beeindruckt, zumal seine Mama im Februar ein Baby bekommen wird.

 

Am Abend dann beim Versorgen der Tiere war das kleine Böckchen noch immer ganz naß und stolperte recht verloren in der Box herum. Trockenrubbeln konnte ich ihn, aber die Mama schien auch so gar nicht zu wissen, was als Nächstes zu tun war.

Unseren Versuchen, den kleinen Bock zum Saugen zu bringen war leider kein  Erfolg beschieden.

Vielleicht brauchen sie ja einfach   noch ein bißchen Zeit, sich aneinander zu gewöhnen.

Das war eine ganz schlechte Nacht für mich. Ich träumte von Schafen, Lämmern, grünen Wiesen und die Sorge um den Kleinen ließ mich irgendwie nicht los.

Einerseits möchte man drauf vertrauen, daß die Natur sich selbst hilft, andererseits kann man nicht tatenlos zuschauen, wie der Kleine verhungert.

Greift man zu voreilig ein, indem man dem Lämmchen mittels Fläschchen weiterhilft, dann bedeutet das, wochenlang ein Flaschenkind betuddeln zu müssen, obwohl doch in unserem Fall die Mama mit gutgefülltem Euter danebensteht.

Also heute mittag ein weiterer Versuch, die beiden zusammenzubringen – wir haben es geschafft. Hat ein wenig gedauert, bis Schafmama im richtigen Moment stillgehalten hat und ihr Kleiner trinken konnte.

 

Gutgegangen – ein guter Wochenstart!

 

liebe Grüße, maryana

Diesen Post teilen
Repost0

Kommentare

K
<br /> Huach, wie spannend und schön, dass es doch noch so ein glimpfliches Ende genommen hat. Habt ihr toll gemacht ;)!<br /> <br /> lG Heike<br /> <br /> <br />
Antworten
M
<br /> <br /> war auch ganz stolz und zufrieden mit uns! <br /> <br /> <br />  <br /> <br /> <br /> <br />